SElbstliebe

MEIN WEG ZU MIR SELBST

Als ich damit begann mich näher mit der Definition von Selbstliebe auseinanderzusetzen, befragte ich zunächst einige meiner Arbeitskollegen was ihnen als erstes in den Sinn kommt, wenn sie an Selbstliebe denken.
Die Einen sahen ihre Erfüllung im Folgen neuer Trends, Selbstinszinierung auf Social Media oder dem Erwerb teurer Besitztümer. Man gönnt sich mal was, bleibt up to date. Nur wenige hingegen verbanden den Begriff mit einem inneren Gefühl für das es nichts von außen braucht. Kurz gesagt geht es also für die meisten um Anerkennung durch andere. Doch Selbstliebe hat meiner Meinung nach nichts mit Narzissmus oder Überheblichkeit zu tun.

 

Was ist Selbstliebe eigentlich?

Selbstliebe – sich selbst lieben. Sich selber zu akzeptieren, sich anzunehmen mit allen Ecken und Kanten und damit glücklich sein.
Doch das ist auch nicht alles. Es gehört noch weitaus mehr dazu.
Selbstliebe oder auch Eigenliebe genannt, ist die Basis für jegliche Art von Begegnung und Beziehung gegenüber anderer Lebewesen.
Denn wer sich selber zu schätzen weiß, weiß wie andere behandelt werden wollen und wer sich selbst liebt, wird merken wie einfach es ist diese Liebe auf andere zu übertragen.

Eigentlich ist es logisch, wie soll denn jemand der sich selber kaum ausstehen kann, einem anderen Menschen Liebe geben, die er sich nicht einmal selber schenken kann?

Doch dieser Weg, diese Reise zu einem selbst ist leider schwerer als sich das jetzt anhört.
Ich habe gelernt, dass Selbstliebe auch bedeutet sich von Leuten zu entfernen, die einem nicht guttun und in schweren Situationen Hilfe anzunehmen.

 

Zugegeben verlief mein Leben nicht immer leicht und es gab viele Momente in meinem Leben  in denen ich mich absolut wertlos gefühlt habe.

Ich war in den verschiedensten Therapien und habe versucht mit mir und meiner Psyche klar zu kommen. Aber all die Gespräche brachten mir nur wenig, da ich selber nicht offen war mich selbst zu akzeptieren mit all meinen Macken. Ich war es seit Jahren gewohnt nicht glücklich mit mir selbst zu sein, ich wusste also schlichtweg nicht wie ich das ändern sollte.

Bei den meisten findet sich die Wurzel allen Übels in der Kindheit bzw. Jungend. Man spiegelt das Verhalten der Anderen und versucht dazuzugehören.

 

Ich habe gelernt das das es nicht immer das Beste ist ‚die Beste‘ in den Augen  der andern zu sein. Sondern lediglich die Beste Version meiner Selbst zu sein. Denn ich werde nie so gute Noten schreiben wie meine kleine Schwester und wahrscheinlich auch nicht Medizin studieren, aber dafür bin ich viel Kreativer, ich sehe Kunst bei dingen bei denen die meisten nichts sehen und ich fühle Dinge die manche nicht fühlen.

Ich habe meinen Wert. Du hast deinen Wert. Wir alle sind etwas Wert. Wir alle haben unterschiedliche Stärken.

Ich glaube nicht, dass ich heute frei von meinen inneren Dämonen bin aber ich denke ich kann heute gut mit ihnen umgehen da ich meinen Wert nun kenne.

Langsam verstehe ich wieso die Menschen so scheiße zu mir waren – sie waren unglaublich unzufrieden mit sich selbst.

Am meisten geholfen zu mir selbst zu finden hat die Erkenntnis, dass wir alle unsicher sind.

 

 

Wie entsteht Selbstliebe?

Eigenliebe entsteht im Inneren, durch Gefühle und Empfindungen. Eigenliebe bedeutet sich mit sich selbst zu beschäftigen, etwas Gutes tun und um sich zu sorgen: körperlich und geistig.
Selbstliebe setzt sich für mich aus drei verschiedenen Ebenen zusammen:

Auf der körperlichen Ebene, ist es die tägliche Pflege was benötigt wird um sich frisch und wohl zu fühlen. Duschen, Zähne putzen usw. Auch eine gesunde und bewusste Ernährung spielen dabei für mich eine entscheidende Rolle.

Die geistige Ebene bedeutet, sich weiterbilden, lesen, neues lernen und sich mit anderen zu unterhalten. Das Umfeld ist hierfür sehr entscheidend. Wir sollten uns mit Menschen umgeben, die mehr wollen als zu existieren und versuchen jeden Tag ein Stückchen besser zu werden. Dabei ist Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen, Lebensweisen und Weltansichten von hoher Bedeutung. Man sollte immer die Bereitschaft haben seinen Horizont zu erweitern.

Aufseelischer Ebenebedeutet es: Gefühle zu zulassen und diese auch zu zeigen. Ein Bewusstsein für das Leben anderer zu haben und sich mit den Gefühlen anderer zu beschäftigen. Dabei reicht es schon anderen einfach nur Gehör zu schenken. Wir sitzen letztlich alle im selben Boot des Lebens und sollten daher versuchen jedem Menschen mit Liebe zu begegnen.

 

Sind schlechte Tage gleich Rückfälle?

Der Irrtum alledem ist, dass man immer glücklich ist, wenn man sich selbst akzeptieren kann.

Einen Sommer voller Sonnenstrahlen, ein neuer Job, viele neue Freunde und endlich die Traumwohnung. Alles scheint perfekt. So fühlt es sich an mit sich selbst zufrieden zu sein oder?
Doch der Job wird stressiger und eigentlich ist man nur noch Zuhause, wenn es dunkel ist. Für deine Freunde hast du kaum noch Zeit, da du einen Nebenjob annehmen musstest.

Mit sich selbst im Reinen zu sein ist nichts, was einfach so angeknipst werden kann. Es muss bewusst zugelassen werden.
Dennoch wird es immer Tage geben, an denen es kaum möglich scheint dieses Gefühl von Selbtsliebe zu empfinden. Auch das ist okay.

Aber ich weiß, ich habe eine Wohnung zu der ich jeden Abend zurückkehren kann und auch wenn ich meine Freunde und Familie nicht sehr oft sehe, weiß ich, dass sie für mich da sind.
Auch wenn wir unseren Wert kennen und uns zu schätzen wissen, wird es Tage geben, an denen wir weinen und Eiscreme in uns hinein schaufeln, während schon der dritte Liebesfilm hintereinander geschaut wird.
Daran ist nichts falsch, auch solche Zeiten sind Teil des Lebens. Diese Momente sollten wir nutzen, immer wieder auf ein Neues das Beste aus unserem Leben zu machen und ein Stückchen besser zu sein als die Person die man gestern noch war.

Ich bin noch nicht am Ziel aber mein Bild zu mir selbst habe ich geändert und damit haben sich Gefühle und Beziehungen in meinem Leben positiv entwickelt.
Ich habe gelernt mir selbst ein guter Freund zu sein und kann somit auch anderen ein guter Freund sein.